Grünes Licht für Kita-Trägerschaft im „Dekanat an der Dill.

Der Weg ist frei für eine „Dekanats-Trägerschaft“ der evangelischen Kindertagesstätten an der Dill, die zum 1. Januar 2019 starten soll …

 

Die Sondersynode des Evangelischen Dekanats an der Dill hat sich mehrheitlich für eine Dekanatsträgerschaft für die evangelischen Kindertagesstätten entschieden. Von den insgesamt 56 stimmberechtigten Synodalen stimmten 54 Gemeindedelegierte für die Satzung, zwei Synodale stimmten dagegen. Es gab keine Enthaltungen.

 

In seinem Grußwort ermutigte Herborns Bürgermeister Hans Benner die Vertreterinnen und Vertretern aus den insgesamt 35 Kirchengemeinden zu einer Entscheidung: Mancher Schritt sei notwendig, um sich den Veränderungen zu stellen. Er erinnere sich an das Gespräch, das die Bürgermeister der Kommunen 2016 mit dem Dekanatssynodalvorstand (DSV) führten. Pfarrerin Sonja Oppermann aus Ballersbach sagte in ihrer Andacht, es brauche Mut neue Schritte zu gehen.

 

Vor der Abstimmung, die am Dienstagabend im Evangelischen Gemeindehaus Herbornseelbach stattfand, sagte Präses Dr. Wolfgang Wörner das Modell zur Dekanatsträgerschaft basiere auf Freiwilligkeit. Nicht jede Kirchengemeinde werde der Satzung zustimmen, sagte Wörner.

 

Der Dekanatssynodalvorstand (DSV) beantwortete den Synodalen Fragen zum Wortlaut der vorliegenden Satzung und zu den nächsten Schritten. Die Dekanatsträgerschaft soll zum 1. Januar 2019 starten.

 

Die geschäftsführende Stelle soll nach Möglichkeit bereits zum 1. November 2018 besetzt werden, sagte DSV-Mitglied Klaus Best. Er umriss den Fahrplan für die Umsetzung. Der Dekanatssynodalvorstand wird zunächst Kontakt mit den beteiligten Kommunen aufnehmen und die kirchenrechtliche Genehmigung einholen. Dann soll die Geschäftsordnung und die Stellenausschreibung erstellt werden, parallel dazu werden die Kirchengemeinden gebeten noch vor den Sommerferien der Vertragsvorlage zuzustimmen. „Das soll in den nächsten fünf bis sechs Wochen erfolgen“, sagte Klaus Best auf Nachfrage.

 

Die KV-Beschlüsse sind notwendig, damit die Regionalverwaltung die unterschiedlichen Einzelhaushalte zu einem zusammenführen kann. DSV-Mitglied Ralf Schaffner sagte, die einer Kirchengemeinde zustehenden Stunden für die Kita-Verwaltungstätigkeit werden zur Hälfte an die Geschäftsführung übergehen. Das kann bedeuten, dass Arbeitsverträge mit den bislang zuständigen Gemeindesekretärinnen im Nachgang verändert werden müssen.

 

Klaus Best kündigte eine Informationsveranstaltung für die Mitarbeitenden an. So soll es im Herbst 2018 eine Betriebsversammlung geben. Die beteiligten Kirchengemeinden werden vom DSV zu einer Einrichtungskonferenz eingeladen. Dort soll das Kuratorium gewählt werden, das zukünftig alle zwei Monate tagen soll.

 

Hintergrund „Dekanatsträgerschaft“

 

Der Abstimmung am Dienstagabend ging eine intensive und mehrjährige Debatte voraus. Wie die Trägerschaft der insgesamt 30 Kindertagesstätten im Dekanat an der Dill vereinfacht werden könne, darüber hat es seit Jahren Diskussionen gegeben. In den Alt-Dekanaten Dillenburg und Herborn haben Pfarrer Eberhard Hoppe und Pfarrer Thomas Gessner die Gemeinden, die eine kirchliche Kita betreiben, erstmals an einen Tisch geholt.

 

Mitte Mai 2016 nahm sich der neu gewählte Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats an der Dill dem Thema an. Beim ersten Satzungs-Entwurf des DSV wurde die Mitbestimmung der Kirchengemeinden heftig diskutiert. Der künftigen Dekanatsträgerschaft will sich die Mehrheit der Kirchengemeinden anschließen, darunter auch die zur Kommune Eschenburg zählende Kirchengemeinde Simmersbach aus dem Dekanat Biedenkopf-Gladenbach. Der Dekanatsträgerschaft nicht beitreten werden die Kirchengemeinden Beilstein-Rodenroth, Ewersbach, Frohnhausen, Haiger, Hörbach und Sinn. Präses Dr. Wolfgang Wörner sagte, er schließe zukünftige Beitritte zur Dekanatsträgerschaft nicht aus.

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